Drei intensive Jahre lang habe ich mich auf die "Überprüfung zur Heilpraktikerin, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie” vorbereitet. In dieser Zeit habe ich mich umfassend mit der menschlichen Psyche beschäftigt. Auszug aus dem prüfungsrelevanten Wissen: körperliche Ursachen für verschiedenste Arten von psychischen Erkrankungen, Therapieverfahren und deren Anwendung, Medikamente und deren Wirkung, Gesetzeskunde. Meine vermutlich wichtigste Erkenntnis: Mit dem Lernen ist man hier nie fertig :-) Im November 2022 habe ich schließlich die Überprüfung bestanden. Die Schmuckurkunde hängt in meinem Büro. Sie zeugt nicht nur von meiner Kompetenz im Bereich der Psychotherapie, sondern erinnert mich vor allem daran, wofür sie steht: die Erlaubnis, eine Aufgabe mit Sinn und Verantwortung zu übernehmen.

Es gibt unzählige Therapieverfahren. Mein Herz schlägt für die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Ihr Ziel: für konkrete Probleme alltagstaugliche Lösungen finden. Angeeignet habe ich mir die Techniken u.a. an der Heilpraktiker-Akademie Lindau, mit Unterstützung erfahrener Therapeuten wie Franziska Luschas oder David Burns und in Seminaren zu Themen wie  Persönlichkeitsentwicklung, Selbstführung, Neurolinguistisches Programmieren. Meine wichtigste Erkenntnis: Vergangenes lässt sich nicht ändern, die eigene Haltung dazu immer. Der Blick zurück ist für mich deshalb nur dann sinnvoll, wenn er mit einer entscheidenen Frage verbunden ist: Wie gelange ich zu einer inneren Einstellung, die es mir leichter macht, mit Belastungen aus vergangenen Tagen in der Gegenwart zurecht zu kommen?

Ich war schon immer eine gute Zuhörerin – weil ich mich für Menschen und deren Geschichten interessiere. Was ist das Problem hinter dem Problem? Was denkt, was fühlt mein Gegenüber und welches Verhalten entsteht daraus? Als Redakteurin habe ich mit hunderten Personen zu unterschiedlichsten Themen Interviews geführt. Mir war immer wichtig zu verstehen, worum es ihnen wirklich geht und wer sie wirklich sind. Dafür brauchte es einen geschützten Raum, Vertrauen und Offenheit, zur rechten Zeit die richtigen Fragen und Worte in Situationen, in denen andere verstummen. Dieses aktive, unterstützende und wertschätzende Zuhören habe ich in Seminaren zur Gesprächstherapie nach Rogers vertieft. Kombiniert mit meinem Wissen als Heilpraktikerin für Psychotherapie, biete ich in meinem Praxisraum deshalb nun Gespräche für Angehörigen an.

Physiotherapie wirkt nur dann, wenn man während der Behandlung aufmerksam ist und zuhause die Übungen regelmäßig wiederholt. Dasselbe gilt für Gespräche über belastende Lebenslagen. Es gibt keine Pille, die alle deine Probleme auf einen Schlag löst. Aber es gibt Optionen dazu – immer! Gemeinsam können wir deinen Weg in ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben gestalten. Gehen musst du ihn auf deinen eigenen Füßen – und wenn du möchtest, bin ich dabei an deiner Seite.

Maximale Ehrlichkeit oder eine Notlüge für den Familienfrieden? Scheidung oder Paartherapie? Job kündigen und selbstständig machen oder besser erst mal im Angestelltenverhältnis bleiben? Wenn das Leben anstrengend ist, bleibt kaum Energie, um Entscheidungen zu treffen. Ich werde dir diese Aufgabe trotzdem nicht abnehmen. Lass uns stattdessen abwägen, diskutieren, allagstaugliche Lösungsansätze finden – und dir Entscheidungen dadurch erleichtern.

Wie schlecht es erkrankten Angehörigen auch immer geht: Wenn sie sich nicht helfen lassen wollen oder überzeugt sind, keine Hilfe zu brauchen, nützt alles Zureden nichts. Denn dann ist keine Absprache von Dauer und dadurch nutzlos. Manchmal fehlt aber auch nur ein letzter Anstoß oder das eine richtige Wort und plötzlich wird Veränderung möglich. Deshalb gilt: In meinem Büro ist jederzeit ein zusätzlicher Stuhl frei. Dort sind alle willkommen, die freiwillig kommen.